Umrauscher reduzieren - Tipps und Tricks

16. Mär. 2022
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Umrauscher verursachen Kosten und bringen den Rhythmus in der Ferkelerzeugung durcheinander. Die Beachtung einiger Grundregeln in Haltung, Fütterung und Besamungstechnik kann helfen, die Umrauscherquote am Schweinebetrieb zu reduzieren.

Haltung: Egal ob ein eigenes Deckzentrum vorhanden ist oder nicht, der Stallbereich für den Zeitraum vom Absetzen der Sau bis zur erfolgreichen Trächtigkeit muss vor allem eines sein: ruhig. Stress, Lärm und Unruhe machen eine erfolgreiche Brunst, Besamung und Einnistung der Embryonen unwahrscheinlich. Daher soll der Deckbereich nie durch z.B. Lärm aus dem Abferkelstall, nahegelegene Ferkelaufzuchtbuchten, laute Maschinen und ähnliches beeinträchtigt sein. Weiters ist auf viel Platz zur Vermeidung von Rangkämpfen und ausreichend Beschäftigung zu achten. Eine hohe Lichtstärke (zumindest 100 lux, ideal 300 lux, 12 - 14 Stunden am Tag) und optimale (15 - 20°C) Temperatur fördern die Brunst.

Gute Brunstbeobachtung ist wichtig. Der Einsatz von Suchebern (ideal 2x am Tag laufen lassen) stimuliert die Sauen. Der Effekt funktioniert aber nur dann, wenn der Sucheber nicht dauernd direkt neben den zu stimulierenden Sauen untergebracht ist, da sie sich sonst an ihn gewöhnen. Die Eberbucht sollte also in einem anderen Stallteil sein. Der richtige Besamungszeitpunkt ist bei absoluter Duldung ("Sau steht"), Mitte bis Ende der Hauptbrunst.

Fütterung: Bei hohen Umrauscherquoten sollte man alle Rationszusammenstellungen überprüfen, ob sie für den Bedarf der Sauen passen. Vor allem stark abgesäugte Sauen haben Fruchtbarkeitsprobleme, die Fütterung muss also vor allem schon in der Säugezeit ausreichen, um zu starken Konditionsverlust bis zum Absetzen zu vermeiden. Nach erfolgter Besamung dürfen die Sauen aber nicht überversorgt werden, weil das den Progesteronspiegel mindert und die Erhaltung der Trächtigkeit erschwert. Hier ist eine bedarfsdeckende Fütterung (wie für tragende Sauen) ausreichend.

Besamungstechnik: Grundsätzlich sauberes Arbeiten, saubere Hände und die Verwendung von Einwegpipetten sollten Standard sein. Außerdem ist auf gute Spermaqualität zu achten, die beim Kauf von Samen der Besamungsstationen durch hohe Qualitätsstandards bereits garantiert wird. Wer selbst absamt, sollte absolut sauber arbeiten und seine eigene Spermaqualität regelmäßig überprüfen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Weitere Tipps und Grundsätze sowie die Qualitätsstandards von Sperma der PIG Austria Besamungsstationen finden sich am folgenden Merkblatt:

Merkblatt "Umrauscher reduzieren"