Seit über 2 Jahren sind an den Besamungsstationen der PIG Austria in Gleisdorf, Hohenwarth und Steinhaus die neuen computergestützten Spermaanalysegeräte „Androvision eflow“ (CASA) im Einsatz. Diese Geräte sind das Herzstück in der modernen Spermaverarbeitung. Die objektiven Ergebnisse sind die Grundlage einer verlässlichen Spermaqualität. Um die Qualität extern zu prüfen, sendet die PIG Austria monatlich 10 Tuben zum Qualitätscheck nach Berlin-Schönow in das Speziallabor des IFN (Institut für die Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere). Fr. Dr. Hensel - eine Spezialistin des IFN - war im Mai zu einem Audit vor Ort an allen 3 Standorten, um die Einstellungen und Arbeitsabläufe an den Analysegeräten sowie die Hygiene zu überprüfen. Sie stellt den 3 PIG Austria Stationen ein sehr gutes Zeugnis aus.
Objektive Ergebnisse
Der große Vorteil der neuen Generation von CASA-Systemen, ist die standardisierte Probennahme und die objektive Messung von Dichte und Beweglichkeit der Spermien in einem Arbeitsschritt. Durch die hohe Auflösung der Kamera können zusätzlich morphologische Abweichungen der Spermien wie Plasmatropfen erkannt und in der Gesamtanalyse berücksichtigt werden. Die Aufnahmen der hochauflösenden Kamera werden für jedes Ejakulat gespeichert und können im Bedarfsfall abgerufen werden.
Auf Basis dieser Ergebnisse wird die Verdünnermenge für jedes Ejakulat berechnet und garantiert damit eine möglichst exakte Spermienmenge pro Tube. Voraussetzung für exakte Ergebnisse sind die korrekte Einstellung und Handhabung der Gerätschaft. Dies zu überprüfen war Ziel des Qualitätsaudits. Das Audit folgt einem Protokoll, wobei die kritischen Kontrollpunkte nach einem HACCP Konzept abgearbeitet werden. Sämtliche Vorgaben wurden korrekt eingehalten.
Temperaturkurve muss passen
Neben dem exakt eingestellten Mikroskop mit Analysekamera ist die Einhaltung einer vorgegebenen Temperaturkurve bei der Abkühlung des Spermas von 39 °C Körpertemperatur auf 17 °C Lagertemperatur entscheidend für die Haltbarkeit des Spermas. Durch die schrittweise Abkühlung mit exakt temperiertem Verdünner werden die Spermien nicht geschädigt und bleiben somit länger beweglich und befruchtungsfähig. Die PIG Austria Stationen folgen bei der Temperaturkurve den Empfehlungen des IFN, was beim Qualitätsmonitoring ausnahmslos bestätigt wurde. Auch die regelmäßigen Haltbarkeitstests bestätigen die Mindesthaltbarkeit von 3 Tagen beim ausgegebenen Sperma.
Hygienecheck mit Keimzahlbestimmung
Neben der professionellen Spermaanalyse ist die Hygiene bei der Absamung und im Labor ein wichtiges Element in der Spermaproduktion. Um das zu überprüfen, werden intern regelmäßig Keimzahlbestimmungen an den Arbeitsoberflächen gemacht. Zusätzlich wurden im Rahmen des Audits an den kritischen Punkten Proben zur Keimzahlbestimmung genommen.
Internationale Standards – hervorragendes Zeugnis
„Sowohl in Punkto Hygiene als auch bei der Spermaqualitätsanalyse kann ich sämtlichen Besamungsstationen der PIG Austria ein hervorragendes Zeugnis ausstellen. Hier wird professionell nach den internationalen Standards des FBF gearbeitet. Mein positiver Eindruck vor Ort wird durch die regelmäßigen Qualitätschecks an unserem Institut bestätigt,“ lobt Frau Dr. Hensel die Arbeit an den Stationen der PIG Austria . Die Stationsaudits werden im Rahmen der Vorgaben des internationalen Fördervereins Biotechnologieforschung - einem Verbund mit 26 Besamungsstationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – durchgeführt.
Autor
Dr. Peter Knapp
PIG Austria GmbH
